GPS-Spoofing – Alles was Sie wissen müssen

Täuschungsmethoden GPS-Signal

Die meisten Transaktionen finden im digitalen Zeitalter online statt, ohne Internetzugang sind viele Vorgänge nicht mehr möglich und ein Großteil der Menschheit nutzt das Netz im Alltag. Auch der Austausch sensibler Daten, wie persönlichen Informationen und Banking-Daten findet digital statt. Daher bedürfen solche Vorgänge einem besonderen Schutz, da es viele Verbrecher mittlerweile auf die Standortdaten, Zugangsdaten und Informationen von Internet-Nutzern abgesehen haben. Ein Missbrauch der eigenen Daten kann jeden Menschen treffen, der das Internet regelmäßig nutzt.

Bedeutung von GPS-Spoofing

Das Kürzel GPS steht für den Begriff global positioning system und beschreibt eine gängige Methode, um den aktuellen Standort zu ermitteln. Hierzu verwenden GPS-Geräte die GPS-Signale von Satelliten, die diese regelmäßig aussenden, um die eigene Position zu bestimmen. Das ist bereits mit einem modernen Smartphone möglich, da diese über einen integrierten GPS-Chip zur Ortung verfügen.

Im Zusammenhang mit Smartphones und dem Internet wird GPS eingesetzt, um standortbezogene Services zu nutzen, beispielsweise Apps für Navigation bei Google Play oder zum Kennenlernen von anderen Personen. Verbraucher und Unternehmer nutzen diese Technologie zunehmend, da sie die Abwicklung vieler Transaktionen des täglichen Lebens vereinfacht.

Spoofing bedeutet, dass sich der Täter eigene Informationen verschleiert, um mithilfe von GPS-Spoofing an die sensiblen Daten des Opfers zu gelangen. Hierzu verwenden Hacker moderne Technologien, besonders häufig bei der Navigation, um dem Opfer vorzutäuschen, dass es sich in einem sicheren Netzwerk bewegt. Denn genau darum geht es bei dieser Technik: die eigene Identität verschleiern und falsche Informationen vortäuschen.

Beim GPS-Spoofing werden in diesem Sinne verfälschte Signale ausgesendet, die GNSS-Signale imitieren, das führt den Nutzer in die Irre. Durch die Imitation eines GPS-Signals werden dem Opfer falsche Tatsachen vorgespielt. Das Aussenden falscher GPS-Signale kann dafür sorgen, dass die Navigation mit GPS-Störsignalen gestört wird. Im Grunde funktioniert GPS-Spoofing wie GPS selbst, die Geräte werden entsprechend manipuliert, sodass die Signale auf der gleichen Frequenz gesendet werden. Somit werden die Signale überlagert und das Gerät arbeitet mit den falschen Signalen.

GPS-Spoofing und GPS

GPS-Spoofing ist also entsprechend aufwendig, denn zusätzlich zur Erzeugung der neuen Signale, ist auch eine exakte Zeitbasis elementar. Die Signalverarbeitung muss auf der gleichen Basis stattfinden, auch die Abstände der Empfangsgeräte müssen bekannt sein, sonst keine logischen Positionsdaten vorgetäuscht werden.

Solche Störsender bezeichnet man auch als Pseudolit, diese Spoofer ermöglichen die Fälschung eines Standortes und können Empfangsgeräte entsprechend manipulieren. Der Täter sorgt bewusst dafür, eine korrekte Ortung zu unterbinden.

Wann wird Spoofing beim GPS-Signal zur Navigation eingesetzt

Spoofing an sich ist weder illegal noch verboten, denn vor allem im Militär wird diese Technik eingesetzt, um Soldaten zu schützen. Doch vermehrt Hacker setzen einen fake GPS location Spoofer ein, die Vorfälle häufen sich und es wird bewusst Personen geschadet. Ob Spoofing illegal ist, ist in diesem Fall abhängig, aus welchem Grund man die GPS-Position fälschen möchte. Ein häufiger Anwendungszweck ist der Eingriff in Navigationssysteme, beispielsweise bei Taxifahrern, diese wollen einen Aufpreis erzielen, indem sie die Länge der Fahrt manipulieren. Im Rahmen der Kriegsführung gibt es kein Problem bei Spoofing, da es zum Schutz der Beteiligten eingesetzt wird.

Doch diese Technik kann mitunter großen Schaden anrichten, so können falsche GPS-Daten an Flugzeuge gesendet werden, um eine Landung zu erzwingen. Auch eine Umleitung von Warenflüssen ist ein häufiger Einsatzgrund der Angreifer, so werden LKWs oder Lieferdienste manipuliert, um die Sendungen zu entwenden.

Besonders im Luftverkehr kommt diese Technik vermehrt zum Einsatz, so sind Flugzeuge besonders häufig von GPS-Spoofing betroffen. Wenn ein Flugzeug heute gespooft wird, gibt es kaum eine Möglichkeit das herauszufinden. Das Flugzeug ist natürlich mit weiten unabhängigen GPS-Systemen ausgestattet, auf die man im Ernstfall, abhängig vom Flugzeugtyp, zugreifen kann. GPS-Spoofing soll durch neue Sicherheitssysteme besser erkannt werden.

In Deutschland ist dieses Szenario undenkbar, denn jedes Verkehrsflugzeug habe mindestens zwei weitere Navigationssysteme an Bord, und Fluglotsen würden die Flugzeuge auf dem Radar sehen.

Täuschungsmethoden GPS-Signal

Spoofing bei GPS und wie man sich davor schützen kann

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um sich vor GPS-Spoofing zu schützen. Durch Kryptographie werden die ein- und ausgehenden Satellitencodes zuverlässig verschlüsselt. Die gesendeten Koordinaten können nur von befugten Personen entschlüsselt und genutzt werden, sehr ähnlich funktioniert auch die Verschlüsselung im Militär. Für normale Personen ist diese Technik jedoch nicht immer anwendbar, da man in diesem Fall auch nicht vor Hackern geschützt ist, die die Codes problemlos selbst auslesen können.

Mithilfe von zusätzlicher Hardware und weiteren Signalverarbeitungskanälen kann man das Profil des Signals mit höherer Genauigkeit verfolgen. Wird das Signal direkt zu Beginn der Übertragung, vor der Überlagerung, erkannt, kann das Gerät dieses auswerten und das GPS wieder normal erkennen und nutzen.

Um den Schutz vor GPS-Spoofing oder Jamming zu erhöhen, kann man selbst einige Maßnahmen ergreifen. Wichtig ist, dass man die eigenen Antennen verschleiert oder versteckt, der tatsächliche Ort darf nicht einsehbar sein. Die Position für eigene Antennen muss mit Bedacht gewählt werden, sodass sie von umliegenden Gebäuden nicht gesehen werden können.

GPS-Geräte, die nicht benötigt werden, sollte man abschalten und erst wieder in Betrieb nehmen, wenn man sie nutzen möchte. Zusätzlich ist es hilfreich, wenn man regelmäßig alle wichtigen Updates installiert und seine Passwörter aktualisiert. So kann man vermeiden, dass sich Dritte Zugang zu den eigenen Netzwerken verschaffen.

Vorteile von GPS-Spoofing

Riskant ist Spoofing also nur, wenn man damit Schaden anrichten möchte, in anderen Fällen ist es nicht verboten, falsche Informationen für das Tracking einzusetzen. Es gibt mehrere Situationen, in denen diese Technik genutzt wird, damit eine App funktioniert, wie man es möchte, beispielsweise bei Dating-Apps, kann man sich einen falschen Standort zunutze machen. Gleiches gilt für Spiele-Apps wie Pokemon Go, bei denen man durch einen falschen Standort Vorteile erhält.

 

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