GPS-Jamming – Was ist es und wie kann man sich davor schützen?

Das GPS-System des US-amerikanischen Militärs findet im Alltag vieler Menschen weltweit Verwendung. Ursprünglich wurde es jedoch zur Kriegsführung entwickelt. Mithilfe von GPS-Geräten kann man Personen oder Fahrzeuge orten, das ganze funktioniert mittels Daten von Satelliten anhand von Koordinaten. Diese Technologie funktioniert weltweit, jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen. In einigen Fällen, kann es jedoch unerwünscht sein, wenn Personen GPS-Sender verwenden und die genaue Position ermittelt werden kann. In diesen Situationen ist es möglich, dass der Empfang durch einen sogenannten Jammer gestört wird.

Wie GPS-Jamming funktioniert

Um die Signale von GPS zu stören ist nur wenig Störenergie notwendig, so kann der Betrieb des Gerätes für kurze Zeit oder sogar vollständig blockiert werden. GPS-Signale, die Informationen an die Erde senden, verfügen über eine vergleichsweise geringe Sendeleistung, somit ist bereits ein kleiner GPS-Jammer ausreichend, um eine Navigation mittels GPS zu unterbrechen. Die entsprechenden Satelliten befinden sich rund 20.200 Kilometer über der Erdoberfläche, sie werden mit geringer Feldstärke empfangen und lassen sich leicht unterbrechen. Doch nicht nur Navigationssysteme in Fahrzeugen oder Handys greifen auf GPS zurück, die Gründe zur Nutzung sind vielfältig.

Einsatzzweck und Anwendung von Jamming oder Störsender

Zeitweise oder vollständige Störungen von GPS-Signalen können auch im militärischen Bereich von Interesse sein. Da mithilfe der GPS Technik Positionen präzise ermittelt werden können, kann man mithilfe von GPS Jamming den eigenen Standort verschleiern. GPS-Störungen können also die Signale des Systems unbrauchbar machen, so wird man schlichtweg nicht mehr erkannt. Dies funktioniert unabhängig vom eigenen Ort, an Bord von Schiffen auf offenem Gewässer und an Land kann der Zugriff auf Ortungssysteme unterbunden werden.

Eine weitere Form ist das sogenannte GPS-Spoofing, in diesem Fall kommt es nicht zu einem Ausfall des GPS-Dienstes, sondern zu einer Verfälschung der Signale. Somit kann man andere Koordinaten vortäuschen und den Feind auf einen falschen Kurs leiten.

Ein GPS-Störsender ist ebenfalls für Diebe attraktiv, da die Nutzung von GPS-Satelliten auch beim Thema Diebstahlschutz eine immer größere Rolle spielt. Autodiebe arbeiten mit GPS-Jammern, um Störsignale auszusenden, die eventuelle Tracker am Diebesgut unbrauchbar machen. Vor allem zum Schutz von Fahrzeugen, E-Bikes oder Wertgegenständen werden vermehrt GPS-Tracker eingesetzt, damit der Standort des eigenen Besitzes immer verfügbar ist. Im Falle eines Diebstahls weist das Gerät den Besitzer auf Unstimmigkeiten hin, sodass dieser umgehend handeln kann. Viele GPS-Geräte sind nicht sofort erkennbar, damit der Dieb nicht bei seinem Vorhaben gestört wird, versucht er dieses Sicherheitssystem auszuschalten.

Wie man sich zusätzlich schützen kann

Grundsätzlich ist der Gebrauch von GPS-Jammern verboten, besonders gefährdete Personen, die schnell einem Diebstahl zum Opfer fallen, müssen sich entsprechend schützen. In der Luftfahrt wird beispielsweise aufwändige Technik angewendet, um die Wirkung der Jammer zu reduzieren, hierzu ist eine spezielle Antenne nötig. Für die zivile Anwendung oder für Unternehmen ist eine solche Lösung nicht umsetzbar und steht auch in keinem Verhältnis. Anwender müssen also immer mit einem kleinen Restrisiko rechnen. Die Wirkung von GPS-Jammern kann auch fatale Folgen haben und strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, wenn die Strahlung beispielsweise Verkehrssysteme oder Krankenwagen stört, daher dürfen sie nicht eingesetzt werden.

Viele Berichte belegen eindeutig, dass festinstallierte GPS-Systeme einen höheren Schutz bieten und die Suche nach einem gestohlenen Fahrzeug erleichtern, auch wenn dieses bereits ins Ausland verbracht wurde.