Satellitentelefone – Erklärung

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Abseits von erschlossenen Gebieten, beispielsweise in Wäldern, bei Expeditionen oder auf hoher See, ist es selten möglich über das bekannte Netz zu telefonieren, da der Mobilfunkempfang schwach oder gar nicht erst vorhanden ist.

Telefonieren mit Satellitentelefon

Satellitentelefone werden dort verwendet, wo normale Netzwerke keine ausreichende Erreichbarkeit sicherstellen können. Dies kann in Gefahrensituationen ganz besonders hilfreich sein.

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So funktioniert ein Satellitentelefon

Man unterscheidet zwischen zwei Verbindungen, der Einweg- und Zweiwegkommunikation. Satellitentelefone stellen die nötige Verbindung in beide Richtungen bereit, der Aufbau erfolgt per Funk vom ausgehenden Telefon an den Satelliten, dieser leitet das Telefonat und die Daten an eine Gegenstelle auf der Erde, von dieser Bodenstation wird das Gespräch in das Telefonnetz geleitet und landet schließlich auf der Seite des Empfängers.

Kosten der Telefonie über diese Systeme

Die Kosten für dieses System sind, wie beim Mobilfunknetz in Deutschland, auch immer eine Frage des Versorgers. Zunächst benötigt man ein entsprechendes Endgerät, beispielsweise das Isatphone pro, Thuraya xt oder ein ähnliches Modell. Im Vergleich ist der Anschaffungspreis für die Telefone dieser Kategorie bei allen Modellen sehr unterschiedlich. Einige Modelle sind ab 500 Euro zu erwerben, manche kosten weit über 1000 Euro, das ist immer abhängig vom Hersteller und von den verwendeten Satelliten.

Das Menü und auch der Aufbau dieser Telefone sind recht simpel gehalten und für die meisten leicht verständlich. Die ausgehenden Gespräche werden pro Minute berechnet, der Preis hierfür liegt zwischen 0,70 Euro und 2,00 Euro.

Unterschiede der Anbieter

Anbieter dieser Telefonie greifen also auf die Verbindung durch Satelliten zurück, diese unterscheiden sich in der Bewegung und der Positionierung, das beeinflusst die Kommunikation unter ihnen.

Inmarsat

Satelliten des Anbieters Inmarsat sind auf einer geostationären Umlaufbahn, sie decken immer den gleichen Bereich der Erde ab. Aufgrund der hohen Positionierung von 36.000 km sind nur drei Satelliten notwendig, um diesen Bereich vollständig abzudecken und gute Verbindung ohne zusätzliche Netze auf der gesamten Welt zu gewährleisten. Das Signal wird von einem dieser Satelliten an die 29 Bodenstationen weitergeleitet, so wird die Sicherheit, besonders auf hoher See durch eine bessere Netzabdeckung gewährleistet.

Globalstar

Das Satellitenkommunikationsnetz von Globalstar greift auf 48 Satelliten in 1400 km Höhe zurück, wichtig ist hier, dass nur ein klares Gespräch aufgebaut werden kann, wenn sich im Ausleuchtungsgebiet des Satelliten auch eine entsprechende Bodenstation befindet, ähnlich verhält es sich beim Anbieter Inmarsat.

Iridium

Die Satelliten des Anbieters Iridium befinden sich ebenfalls auf einer niedrigen Erdumlaufbahn, die rund 66 Satelliten bewegen sich auf einer Höhe von circa 780 Kilometern. Die Kommunikation mit dem passenden Telefon Iridium 9555 über dieses Netzwerk ist grundsätzlich von überall aus möglich, Voraussetzung ist klare Sicht auf den Himmel, speziell die Pol Regionen werden vom Iridium Netz besonders gut abgedeckt.

Thuraya

Der Versorger Thuraya startete 2000 seinen Dienst mit Satelliten in geosynchrone Transferbahnen auf einer Höhe von circa 36.000 km. Das bedeutet, dass die Umlaufzeit der Satelliten von Thuraya um die Erde, genau deren Rotationsdauer entspricht. Die Telefonie funktioniert mit dem entsprechenden Handy Thuraya xt, rein über einen Satelliten und ohne die bekannten Netze für Mobilfunk.

Umlaufbahnen

Die verschiedenen Satelliten zur Satellitentelefonie wurden von den Anbietern auf unterschiedlichen Umlaufbahnen positioniert, das bedeutet, dass sie unterschiedliche Höhen aufweisen, das birgt Vor- und Nachteile. Auf die Kommunikation der Satelliten untereinander und die Weiterleitung von Sprache über Bodenstationen und das Telefonnetz spielen eine Rolle.

space satellite orbiting the earth elements of th 2021 08 29 16 32 56 utc 600x400 - Satellitentelefone - ErklärungGeostationäre Umlaufbahnen befinden sich in einer Höhe von fast 36000 km über der Erdoberfläche, LEO Satelliten hingegen werden auf einer Höhe von 780 bis 1400 km positioniert, dies bietet eine weitaus schnelle Übertragung von Daten, der Funkkontakt mit der Bodenstation liegt bei circa 15 Minuten je Erdumlauf. Aufgrund der netzartigen Struktur werden je nach Versorger mehrere solcher Bodenstationen nötig, um eine Verbindung herzustellen, aufgrund der Positionierung benötigt der Thuraya lediglich eine Station, um eine Erreichbarkeit mit den Satelliten Handys herzustellen.

Voraussetzungen und Sicherheit

Um diese Systeme zum Telefonieren zu nutzen wird ein Satellitentelefon und ein entsprechender Tarif vom Versorger benötigt. Weiterhin muss Sichtkontakt zum Satelliten vorhanden sein, eine gute Verbindung ist innerhalb von Gebäuden, Schluchten oder Autos selten möglich. Mithilfe von Erweiterungen, wie einer externen Antenne, erhalten Satellitentelefone eine bessere Verbindung, dies ermöglicht eine gute Verbindung des Telefons auch innerhalb von Gebäuden, nahe der Fenster, oder innerhalb von Autos.

Die Verwendung von Satellitentelefonen galt sehr lange als besonders sicher und geschützt, jedoch ist auch hier mittlerweile ein Abhören der Gespräche möglich, je nach Versorger. Globalstar hingegen teilt eingehende Anrufe auf verschiedene Datenströme auf, das geschieht verschlüsselt, so wird ein Abfangen eingehender Anrufe solcher Geräte fast unmöglich.

Satellitentelefonie über das Smartphone

Die meisten Menschen nutzen diese Möglichkeit nicht, sie verwenden ein normales Smartphone für die Telefonie, das ist auch meist absolut ausreichend. Fast jedes Land verfügt über ausreichende Netzabdeckung um ein klares Gespräch zu ermöglich. In abgelegenen Gebieten, auf dem Meer oder in Wäldern ist aufgrund des fehlenden Netzes ein guter Kontakt mit dem Handy selten möglich, hier kann man mit seinem Smartphone die Vorzüge eines Satellitentelefons nutzen, wenn man dies entsprechend ausrüstet. Mit einem zusätzlichen Gerät und der passenden App kann man sein Smartphone wie Satellitentelefone nutzen, dies gewährleistet den laufenden Betrieb und gute Verbindung zur Zivilisation, auch Abseits von belebten Gegenden. Im Gegensatz zum klassischen Satellitentelefon werden keine zusätzlichen Endgeräte oder Handys benötigt, das bestehende Smartphone wird lediglich aufgerüstet.

Dieser kleine Satellitenkommunikator misst nur wenige Zentimeter und passt ganz leicht in das eigene Reisegepäck. Das Smartphone wird mit der passenden App ausgestattet und kann nun per Bluetooth mit dem kleinen Kommunikator verbunden werden. Das Gerät stellt nun eine Verbindung zum System und den Satelliten her und ergänzt das Smartphone. Hierüber besteht nun die Möglichkeit eine E-Mail, SMS, Statusmeldungen oder auch Notrufe zu versenden. Der Kommunikator stellt so eine Verbindung zum Satelliten her und sendet die Daten vom Endgerät.

Satellitentelefone sind also grundsätzlich eine gute Möglichkeit um den Kontakt in Gebieten ohne Mobilfunknetz aufrecht zu erhalten, dies ist besonders in Gefahrensituationen äußerst hilfreich, für den alltäglichen Gebrauch ist eine solche Investition oft nicht sinnvoll. Wer als Abenteurer auf eigene Faust abgelegene Gebiete erkunden möchte, oder oft abseits der Zivilisation und des Mobilfunknetzes unterwegs ist, für den ist eine solche Anschaffung durchaus lohnend.

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